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"Unsere" Katzen

Katzen sind kein Besitz 

 

Das besitzanzeigende Fürwort "unsere" habe ich in Anführungszeichen gesetzt, um deutlich zu machen, dass Katzen einem nie gehören. Das sind eigenständige Lebewesen, mit denen wir niemals wie mit einem materiellen Besitz umgehen dürfen. Allerdings sollten wir Verantwortung für sie tragen wie für alle Lebewesen auf unserem Planeten.

Ich darf aber schon von "unseren Lieben" sprechen und schreiben. Sie will ich hier im Schnelldurchlauf vorstellen. Dabei entsteht eine Übersicht über die wichtigsten Akteure und Akteurinnen, teilweise mit ihren Abstammungslinien in den letzten mehr als 20 Jahren. Hinter den Bildern und Namen stecken Individuen und Geschichten, von denen ich in meinem Buch ausführlich berichte.

Jede Einzelne ist besonders

 

Momo hatte mich bereits erobert und zog mit uns mit auf den Vierseithof, den wir gekauft hatten und renovierten. Mimmi lebte bereits dort und war gleich zutraulich. Was wir nicht wussten: Sie hatte bereits drei Kinder, die sich uns erst zeigten, weil es Futter gab. Der Kater Kini war ihr ältester, der immer sehr fürsorglich zu seinen jüngeren Geschwistern Butzi und Sophie war.

Butzi bekam vier Junge. Auf einem Bild sieht man sie in ihrem Nest versteckt im Stroh. Es waren ein dreifarbiges Glückskätzchen und drei rötlich-weiß gemusterte. Von diesen Neuankömmlingen blieb uns aufgrund unglücklicher Umstände nur Dori. 

Die für frisch geborene Katzen sehr unglücklichen Umstände, die mutigen Rettungsversuche ihrer Mama und die letztliche Rettung wenigstens eines ihrer Kinder werden in meinem Buch beschrieben.

​Dann wanderte Paula zu und gebar ihre Tochter Zenzi auf unserem Hof. In kurzer Folge gebaren beide Junge. Paula setzte Josi, Liesl und Kola in die Welt. Zenzi hatte Sissi und Burle sowie ein drittes Katerchen geboren, das wir aber früh vermittelten. Als dann auch noch Sophie drei graugetigerte Junge gebar, die völlig scheu waren, vermittelten wir diese an einen anderen Hof weiter. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sich so viele Katzen für uns entscheiden würden.

Die folgende Galerie zeigt die wichtigsten Akteure und Akteurinnen der Anfangszeit auf unserem Hof. Dabei werden nicht mal alle aufgeführt. Das letzte Bild soll andeuten, dass der Zulauf von Katzen aus dem Umland nie endete. 

Bereits 14 Katzen vor dem Einzug

 

Wir waren gerade mal am Einziehen auf den Hof, da waren es zu dem Zeitpunkt bereit 14 Katzen, die ihn bevölkerten. Und es wären schnell mehr geworden, wenn wir nicht mit Kastrationen und Sterilisationen reagiert hätten. Auf dem folgenden Bild sehen wir gerade mal neun. Kini thront nach wie vor in der Mitte umgeben von Katzenmüttern mit ihren Jungen.

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Weitere Zuwanderungen und Geburten

Alle bis jetzt eingeführten Katzen werden in meinem Buch ausführlich vorgestellt und hinsichtlich ihrer Individualität unterschieden. Aber mit ihnen hörte der Zulauf nach unserer "Sterilisationsaktion" nicht auf. Es liefen jetzt vor allem rote Katzen zu, die offensichtlich von den Nachbarn nicht geschätzt und deshalb nicht gut versorgt wurden. Da kam Wichtl, der zu einem wichtigen Sparringspartner für Burle wurde. Es kam Dorisohn, der sich partout nicht vertreiben ließ und dann halt auch dazu gehörte. Und dann kam Rosl. Während die "Buben" im Matriarchat unter der Chefin Momo so mitliefen, bekam Rosl wiederum eine besondere Stellung. 

Rosl gebar zwei Glückskätzchen im Pferdestall. Sie zeigte sie mir. Dann wollte sie beide vor einem fremden Kater retten und brachte sie dadurch in Gefahr. Wie das ausging, wird in meinem Buch beschrieben. Ihre Tochter Heidi wuchs dann bei uns im Haus auf und hatte eine glückliche Kindheit bis ihre Mama wieder schwanger wurde. Wie sie ihre tiefe Trauer überwand und alles gut wurde kann im Buch nachgelesen werden.

Phleggy tat uns leid. Sie war eine der unterversorgten roten Katzen aus der Nachbarschaft. Obwohl wir wussten, dass sie schwanger war, nahmen wir sie auf. Eigentlich gerade deshalb, denn wir wollten nicht wieder wilde, unkastrierte Katzen auf dem Hof haben. Ich förderte ihre Geburt bei uns im Haus und half ihr dabei. Und die Hausgeburt ist wirklich gelungen. Sie brachte fünf blinde Neuankömmlinge zur Welt. Das erste Bild zeigt mich als Geburtshelfer bzw. meine Hand mit einem Neugeborenen. Auf dem nächsten sehen wir die Mama, an die sich die fünf Neuankömmlinge kuscheln. Das dritte zeigt die Kleinen bei ihrem ersten Ausflug außer Haus. Dort werden sie von neugierigen Mitbewohnerinnen (Rosl links und Heidi rechts) begutachtet. Weitere ausführliche Darstellungen von Geburten finden sich im Buch.

Nachdem eine Zeitlang keine Katzen mehr zugelaufen waren, kam Bulli. Sie ließ sich nicht abweisen und beanspruchte alles Essen für sich. Sie hatte ihre Jungen ausnahmsweise nicht auf unserem Hof geboren, aber fand die Bedingungen bei uns für ihre Jungen offensichtlich besser und trug ihre Jungen einzeln vor unsere Haustüre. Wir brachten sie alle zu dem Hof zurück, von dem sie herstammten. Und die Besitzerin war uns sehr dankbar. Bulli ging aber nicht zurück. Wir vermuten sogar, dass sie ihren geliebten Sohn Ali später auch bei uns einschmuggelte.  

Bulli war eine ganz besondere Katze. Ihr Kennzeichen war, dass sie alle Gäste begrüßte und bei ihnen auf dem Schoß saß. Sie wäre sicherlich die Matriarchin nach Momo geworden. Aber es kam anders. 

Friedliches Zusammenleben im Matriarchat 

Ich beschreibe in meinem Buch einen von mir so bezeichneten "eingependelten Zustand". Darunter verstehe ich, dass viele Katzen friedlich miteinander leben und sich mit kleinen Gesten und leisen Tönen verständigen können ohne große Kämpfe ausfechten zu müssen. Erst nach Momos Tod, als ein Kater die Herrschaft übernahm und das friedliche Zusammenleben vorbei war, versuchte ich mittels der Fachliteratur herauszufinden, wie dieser eingependelte Zustand möglich war. Ich bin zwischenzeitlich der Überzeugung, dass es sich um ein Matriarchat gehandelt hat, in dem Momo dominierte. Diesen auch für die Wissenschaft interessanten Umstand suche ich in meinem Buch aufzuklären.

Nach den vielen Zuwanderungen von Katzenmüttern, die bei uns ihre Jungen auf die Welt brachten, folgte eine bis heute andauernde Phase, in der nur noch Kater zuwanderten. Offensichtlich hatte sich etwas im Umfeld verändert. Vielleicht wurden jetzt nur noch Kater am Leben gelassen, die dann abwanderten oder Kater wurden vernachlässigt. Wir wissen es nicht. Wir können nur feststellen, dass sich um unseren Hof immer wieder wilde Kater einstellen, die bei uns Futter suchen und teilweise auch zu unserer Meute gehören wollten. Solange Momo lebte, ordneten sich diese zugelaufenen Kater in das vorherrschende und durch Momo dominierte Gefüge ein. Hierzu gehören die oben aufgeführten: Da war Giorgio, ein äußerst sanfter und angenehmer Geselle. Dann wanderte der liebe Farin zu, der sich sogar Giorgio unterordnete. Zwischendurch kam auch immer ein völlig ungepflegter, ja räudiger, aber ganz lieber Krächzer vorbei, der erst kurz vor seinem Lebensende da blieb. Ich habe ihn dann Robby genannt. Zu jedem gehört natürlich eine besondere Geschichte.